meta morphosis
Ein Tanzstück von Alessio Trevisani mit der LTT-Company und Gästen
Wasser ist der Ursprung allen Lebens. Als ausschlaggebendes Element in der Entwicklung der Lebewesen ist das Wasser der zentrale Dreh- und Angelpunkt in Alessio Trevisanis neuem Tanzstück "meta morphosis". Auf einer Wasserbühne bewegen sich die LTT-Company, Gasttänzer und 10 Senioren aus Leipzig um das große Thema Verwandlung – Verwandlung in der Natur, in der Tierwelt, im Leben des Menschen und in Mythen und Mysterien aus Ovids Metamorphosen. Neubetrachtungen zu einigen Erzählungen um Mars und Venus, Daphne und Apollo sowie Orpheus und Eurydike verknüpft der Choreograf mit faszinierenden Verwandlungen aus unserer Zeit.
Alessio Trevisani über "meta morphosis":
"Die stetige Verwandlung, die das pulsierende Leben der Erde und des Kosmos reguliert, ist ein Bild, das uns die Wissenschaft und die Beobachtung der Natur vertraut gemacht hat. Unser Körper ist Natur und ist wie diese abhängig von der stetig währenden Verwandlung und Modifikation von Substanzen in und mit ihrer Umgebung. Ständig sichtbar werden diese Wandlungen in allen Prozessen des Wachstums, des Vergehens oder des Übergangs in unseren Körpern und in der Natur.
Ausgehend von den emotionalen Beziehungen der Menschen zueinander und zur Natur sind Mythen und Mysterien entstanden, um jener instabilen Physis der Menschen eine symbolische Erklärung zu geben. Mythen stehen zu Liebe, Hass, Gier, Gewalt, Harmonie, Angst, Krieg und Frieden wie ein Regenbogen zu der Vielfalt der Nuancen der Farben steht. Die Mythen, wie die Kunst und die Sprache der Menschen sind Mysterien. Sie zeichnen ein Abbild der Zukunft und der Vergangenheit zugleich.
In der griechischen Mythologie hatten nur die Götter die Gabe und die Macht, mit der Materie und den Elementen der Natur zu spielen. Sie als einzige konnten die Materie benutzen, formen, eintreten und austreten, während die Lebewesen von Natur aus zu jener progressiven zeitlichen Verwesung ihrer substanziellen Form bestimmt waren. Unter diesem Aspekt bleibt unsere Beziehung zur Zeit, mit unserem Verbleiben in der uns gegebenen Form immer noch ein faszinierendes, zugleich bedrohliches Mysterium."
Spieldauer: 80 Minuten
Premiere: 14. Mai 2015, 20 Uhr | Werk 2, Kochstraße 132, 04277 Leipzig
Konzept, Choreografie, Regie | Alessio Trevisani |
Tänzer Company | Claire Wolff, Jonathan Kolski, Johannes Setzer, Vera Zimdars, Elisabeth Zunk, Maria Ladopoulos, Maryna Ianina, Lea Hortz, Regina Schmidt, Ronny Hoffmann, Anja Dietzmann, Livia Seiche, Thomas Roth |
Gasttänzer | Thanos Frydas, Charlie Fouchier, Matteo Magnabosco |
Seniorentänzer und Statisten aus Leipzig | Barbara Bergner, Annelies Glänzer, Renate Kompisch, Irene Kunath, Ingrid Paetschke, Winfried Schimmel, Petra Tröger, Steffi Blumenthal, Linda Escherich, Edeltraud Schöps |
Kostüme | Mehrbood Mokarram, Wowo Kraus |
Musik | Luigi Nono, Heiner Goebbels, Nico Muhly, Markus Stockhausen, Yuan Jung-ping u.a. |
Bühnenbild | Alessio Trevisani, Robert Schiller |
Licht | Christian Seibt |
Ton | Ingo Koch |
Foto: Hagen Wolf