Gewandel

Ein Tanztheaterstück von Brit Böttge mit der Juniorcompany der Jüngeren

In der Natur hat alles seinen Platz, seinen Ablauf und seine Bestimmung. Ein Kreislauf von Werden und Vergehen, ein Wandel unter dem Einfluss von Klima, Jahreszeiten, Territorien, Naturgesetzen. Mit uns Menschen kommen neue Faktoren hinzu. Wir haben den Willen uns zu entwickeln, unsere Bedürfnisse zu befriedigen und unsere Umwelt zu beeinflussen. Der Mensch glaubt, dafür über die Natur herrschen zu können und er meint, über andere Menschen bestimmen zu können.

Wer hat das Sagen? Wer darf anführen, wer bestimmen? Diese Frage bricht manch eine Auseinandersetzung vom Zaun, die schon in den Kinderzimmern beginnt und sich durch unser ganzes Leben zieht. In dem Stück "Gewandel" wollen wir genau das zum Thema machen. Unter welchen Voraussetzung oder mit welchen Eigenschaften ausgestattet, kann oder darf ein Mensch über andere bestimmen oder sogar herrschen? Darf er es überhaupt? Sehr frei angelehnt an das Kinderbuch von Leo Timmer "Ich bin der König" gehen wir dieser Frage nach.

Wir haben uns dafür das Kunstwort "Gewandel" ausgedacht, weil es die Begriffe Gewand und Wandel vereint. Wer in dem Stück von Brit Böttge das Gewand trägt, hat das Sagen. Doch wer sich nicht wandelt, wie der Rest um ihn herum, verliert das Gewand und damit die Macht. Es geht um Machtstreben, Arroganz, Eifersucht, Neid, Intoleranz, wie Kinder und auch Erwachsene ihnen im Alltag begegnen.

In dem Stück gibt es vier Charaktere, die sich von der Gruppe abheben und ihr ihren Habitus aufdrücken wollen. Ihre Eigenschaften sind  Fleiß, Eleganz, List oder Stärke. Alle sollen es ihnen gleich tun, ihnen gehorchen und sie bewundern. Doch wenn jemand mit einer noch so guten Eigenschaft andere Charaktere nicht akzeptiert, sogar ausschließt oder unterdrückt, kann und soll er oder sie keine führende Position einnehmen. Gute Machthaber, die das Volk lieben und die vom Volk geliebt werden, gibt es in Märchen, in unserem Stück soll es sie nicht geben. In diesem Sinne ist das Stück ein Plädoyer für ein gleichberechtigtes, demokratisches Miteinander.

Premiere:
15. Juni 2018, 19.30 Uhr | Schauspiel Leipzig (Bosestraße 1, 04109 Leipzig) – in einer Vorstellung mit "Die Umarmung"

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