Patricia Carolin Mai

Patricia Carolin Mai ist Gastchoreografin für die Company am Leipziger Tanztheater (Spielzeit 2022/23).

Biografisches

Patricia Carolin Mai produziert als Tänzerin und Choreographin Bühnenstücke mit Produktionsstandort auf Kampnagel Hamburg, am K3 – Zentrum für Choreographie, am LOFFT – DAS THEATER in Leipzig sowie am Ringlokschuppen Ruhr. Sie erhielt ihre Ausbildung am Königlichen Konservatorium Antwerpen. Zudem studierte sie den Masterstudiengang Performance Studies an der Universität Hamburg.

Im Fokus ihrer Arbeit steht die Auseinandersetzung mit dem Körper als Archiv und Speicher von Erinnerungen sowie die Erkundung von Praktiken der Gemeinschaft in intergenerationalen und partizipativen Projekten. Ein zentrales Moment ist dabei die Zusammenarbeit mit Menschen allen Alters. Im Mittelpunkt steht der Mensch als solches und das, was die Menschen in ihrem Alltag und Zusammenleben bewegt und sich in ihre Körper einschreibt.

2016-2019 entwickelte sie ihre Trilogie über „Körper in Extremzuständen“ mit den Stücken Ready to Snap (2016), BALAGAN BODY (2018) und HAMONIM (2019). 2020 erforscht sie in dem neunmonatigen solistischen Selbstexperiment KONTROL die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und Transformation. Sie hinterfragt dabei kulturelle Normierungen von Körper und Geschlecht. Ihre Produktionen touren national und international auf Festivals u.a. Israel, Italien, Belgien, Rumänien und Korea. 2019 choreographierte sie im Auftrag der Ninety9 Art Company in Seoul das Stück GAL-GAL über die Selbstermächtigung von Frauen in der koreanischen Gesellschaft.

Mit der aktuellen Konzeptionsförderung (2021-2023) setzt sie die Recherche mit dem Fokus auf Praktiken der Gemeinschaft fort und nimmt konkrete Praktiken der Gesellschaft in den Blick, die potentiell die Erfahrung von Gemeinschaft und von geteilter Intimität zulassen. Phänomene wie WAHN, LUST und RAUSCH – die Leitmotive der jetzigen Arbeiten – zeichnen sich dadurch aus, dass sie alle individuelle und kollektive Extremzustände darstellen, folglich befragt die Trilogie das Potential von Gemeinschaftsbildung in exzessiven Zuständen.

Foto: BAKI