Wenn wir erst tanzen – Niemand kann uns nehmen, was wir getanzt haben
Ein Film von Dirk Lienig, Dirk Heth und Olaf Winkler
Hoyerswerda schrumpft, viele gehen weg. Einer aber kommt zurück und initiiert das Projekt „Eine Stadt tanzt“. Die Proben zu „Le Sacre du Printemps“ begleiten das Nachdenken über Opfer, die wir heute bringen. Biografien mit Brüchen werden zu eindrucksvollen Tanzszenen: Der Beweis, dass man Agonie überwinden und das Leben zum Tanzen bringen kann.
Der Film begleitet den aus Hoyerswerda stammenden Dirk Lienig, Ballett- und einstiger Solotänzer, Choreograf und Regisseur, in einem persönlichen Protokoll beim Aufbau der Tanzcompagnie und im Probenprozess. Beim Tanzen öffnen sie sich: Menschen, die ihren Platz in der Gesellschaft neu bestimmen müssen – in einer Region, deren Wandel sich bislang kaum positiv bemerkbar macht. Eine Architektin, die heute den Rückbau plant. Ein Fernfahrer, der immer unterwegs war und nun ankommen muss. Eine wissenschaftliche Angestellte im ungeliebten Job. Eine Ergotherapeutin, die unter dem Druck einer zunehmend sozial schwachen Klientel leidet. Eine Ärztin, die fast nur noch Rentner behandelt ... Neu anfangen oder auf Sicherheit setzen? Weggehen oder bleiben und hoffen, dass der Aufschwung doch noch kommt? Am Ende erfinden sie sich und ihre Stadt zur kraftvollen Musik von Strawinsky auf mitreißende Art neu.
Länge: 98 Min.
Filmvorführungen im Rahmen der 8. Leipziger Tanztheaterwochen
29. September 2020 und 6. Oktober 2020 | jeweils 20 Uhr | Luru-Kino, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig
Buch, Regie | Dirk Lienig, Dirk Heth, Olaf Winkler |
Produktion | Contract99 |
Kamera | Dirk Heth |
Schnitt | Dirk Heth, Dirk Lienig |
Musik | Hanno Busch |
Sprecher | Uwe Mann |
Choreografie | Judith Gamm, Dirk Lienig |